Nachruf

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In stillem Gedenken an Ehrenbürger Abt em. OStR Prälat P. Mag. Bruno Rader OSB

Am 12. Februar 2024 erreichte die Marktgemeinde St. Paul die traurige Nachricht, dass Ehrenbürger Altabt OStR Prälat Mag. Bruno Rader OSB im 85. Lebensjahr verstorben ist. Mit Altabt Bruno verliert nicht nur die Marktgemeinde, sondern die gesamte Region einen herausragenden Seelsorger und engagierten Menschen.

Johann Rader wurde am 7. Mai 1939 als Sohn von Pius und Maria Rader im Granitztal geboren. Nachdem seine Mutter bei der Geburt verstirbt, verbringt er seine einfache, aber schöne Kindheit bei den Zieheltern Josef und Paula Andrej vlg. Schuster in Windisch-Grutschen. 1953 verstarb auch seine Ziehmutter, worauf er bei der Familie Nuk in Deutsch-Grutschen eine neue Heimat fand. Nach der Matura am Stiftsgymnasium St. Paul trat er im Jahr 1958 in den Benediktinerorden ein und nahm den Ordensnamen Bruno an. Anschließend studierte er in Salzburg Theologie und wurde 1964 zum Priester geweiht. Von 1964 bis 1969 unterrichtete er zunächst als Religionslehrer an der Volksschule St. Paul und war gleichzeitig Erzieher im Konvikt. In weiterer Folge war er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999 als Professor am Stiftsgymnasium tätig. Vielen Schülergenerationen bleibt Abt Bruno im Gedächtnis, waren doch seine Fachkompetenz, sein Humor, seine Schlagfertigkeit sowie seine Wortgewandtheit für viele sehr prägend.

Nachdem der langjährige Abt Paulus Schneider verstarb, wurde er am 13. Dezember 1979 zum 56. Abt des Benediktinerstiftes St. Paul gewählt und leitete bis 1993 die Geschicke der Ordensgemeinschaft. Höhepunkt seiner Amtszeit waren die Feierlichkeiten zu „175 Jahren Wiederbesiedelung des Stiftes St. Paul“ im Jahr 1984 sowie die erste Kärntner Landesausstellung im Jahr 1991, welche anlässlich des 900-jährigen Gründungsjubiläums der Benediktinerabtei stattfand. Unter seiner Leitung wurde im Jahr 1980 auch der St. Pauler Kultursommer ins Leben gerufen, der sich über die Jahrzehnte zu einem der bedeutendsten Sommerfestivals des Landes entwickelt hat.

Zwischen 1988 und 1990 übernahm er zusätzlich das Amt des Stiftspfarrers und war nach seinem Rücktritt als Abt im Jahr 1993 auch für die Pfarren Pustritz (2001-2012) und Wölfnitz auf der Saualpe (2001-2008) verantwortlich. Seit 2011 war er als seelsorgerliche und pastorale Aushilfe in den umliegenden Pfarren St. Martin, Windischen Weinberg und in der Stiftspfarre tätig.

Für seine Verdienste um die Marktgemeinde St. Paul wurde Altabt Bruno 1994 die Ehrenbürgerschaft verliehen – nur eine von vielen Auszeichnungen, die 2009 anlässlich der Europaausstellung nochmals mit dem Jubiläumsring der Marktgemeinde St. Paul gewürdigt wurde.

Die Marktgemeinde St. Paul wird Ehrenbürger Abt em. OStR Prälat P. Mag. Bruno Rader OSB in großer Dankbarkeit für sein Wirken stets ein ehrendes Andenken bewahren. Sein tief verwurzelter Glaube und sein Einsatz für die Gemeinschaft hinterlassen eine bleibende Spur.

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