Der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum, Familie: Apiaceae, Doldengewächse) ist eine bis zu fünf Meter hohe Staude mit kräftigen, oft rot gesprenkelten, hohlen Stängeln, deren Durchmesser bis zu zehn Zentimeter betragen kann. Die Blätter sind 3- oder 5-teilig mit fiederteiligen, spitzen Abschnitten, unterseits kurz behaart und z. T. sehr groß. Die Dolden haben einen Durchmesser von bis zu 50-80 cm. Die Blüten sind weiß oder gelb-grün. Die Früchte 10-14 mm lang und 6-8 mm breit, mit borstig behaarten Randrippen. Die Pflanze kommt in Wäldern, Wiesen, im Uferbereich von Gewässern und im Ödland vor. Sie hat eine gesundheitsschädigende Wirkung!
Die Vermehrung geschieht ausschließlich durch Samen und eine einzelne Pflanze kann bis zu 50.000 Samen produzieren. Die Samen werden durch den Wind nicht mehr als 100 Meter weit ausgebreitet und die meisten Jungpflanzen werden weniger als fünf bis zehn Meter von der Mutterpflanze entfernt gefunden.
Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit
Der Riesen-Bärenklau hat Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und ist daher ein sehr prominenter Vertreter der "invasiven Neopyhten". Die ganze Pflanze, besonders der Saft, enthält phototoxisch wirkende Furanocumarine. Beim empfindlichen Menschen genügt bereits ein einfacher Kontakt mit der Oberfläche der Blätter.
Reaktionen können Rötungen, Hautentzündungen, Reizungen sowie eine blasenbildende Dermatitis sein. Diese können großflächig sein und Verbrennungen erstens bis zweiten Grades hervorrufen. Auch Fieber, Schweißausbrüche und Kreislaufschocks können Folgen des Kontakts mit der Pflanze sein. Unter Umständen können Reaktionen auch wenige Tage nach dem Kontakt durch auf die betroffene Haut einstrahlendes Sonnenlicht ausgelöst werden. An heißen Tagen werden zudem die Furanocumarine von der Pflanze an die unmittelbare Umgebung abgegeben und es kann bereits bei einem längeren Aufenthalt unmittelbar neben den Pflanzen zu den oben beschriebenen Symptomen und auch zu Atemnot kommen. Ausgasende Furanocumarine können auch eine akute Bronchitis verursachen. Bei Arbeiten mit dem Rasentrimmer oder bei Abhacken der Pflanzen kann der Pflanzensaft auch durch die Kleidung hindurch Reaktionen hervorrufen. Nach Kontakt mit der Pflanze sollte man die Sonne meiden und bei Hautreizungen den Arzt aufsuchen.
Bekämpfung
Einzelpflanzen oder kleine Bestände können im Frühjahr (spätestens Mitte April) oder im Herbst (Oktober bis Anfang November) ausgegraben oder ausgestochen werden. Zu Beginn der Fruchtreife (Ende Juli) kann die Pflanze durch Mahd (Freischneider) oder Abschneiden des Blütenstandes zu Absterben gebracht werden. Herbizide können gegen den Riesen-Bärenklau eingesetzt werden, und zwar am besten zu Beginn der Vegetationsperiode und im Sommer (nur auf land- und fortswirtschaftlich genutzten Flächen). Wichtig ist die Bekämpfung kleiner Initialpopulationen oder von Einzelpflanzen, um eine weitere Besiedlung ganzer Regionen zu verhindern.
Quelle: Land Kärnten, AGES